Steffen-Claudio Lemme hat am 7. März die Sömmerdaer Betriebsstätte der ALTEC Solartechnik AG besucht. Dabei standen zwei Themen im Fokus seines Interesses: Die Entwicklung der Solartechnik als Teil der Energiewende und die Arbeitsbedingungen der in der Branche Beschäftigten.
Zum ersten Thema zog die Betriebsleitung eine ernüchternde Bilanz. Jede neue Diskussion über Einschränkungen bei der Förderung von Solaranlagen führe zu einer großen Marktverunsicherung. Dies wirke sich auch auf die Auftragsbücher aus. Das Unternehmen, das sich eigentlich mit der Produktion von Unterkonstruktionen von Solaranlagen beschäftige, müsse daher immer wieder auf andere Produktionsfelder ausweichen. Die Produktpalette reiche von Melkanlagen bis zu Gehäusen von Fernsehgeräten. Steffen-Claudio Lemme kritisierte in diesem Zusammenhang die Förderpolitik der schwarz-gelben Bundesregierung: "Sie ist durch unverantwortliche Unzuverlässigkeit geprägt. Schwarz-Gelb hat die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt und erweist sich als Gegner einer Zukunftsindustrie."
Beim Thema Arbeitsbedingungen setzte sich Lemme nachhaltig für die Einführung des flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns ein. Lemme: "Der gesetzliche Mindestlohn führt - eine angemessene Förderung der Solarbranche als Zukunftsindustrie vorausgesetzt - auch nicht zu Wettbewerbsnachteilen mit den Hauptkonkurrenten aus China." Schließlich würden die Chinesen nicht mit besserer Qualität, sondern mit einer aggressiven Preispolitik den Wettbewerb führen. Das dortige Preisniveau sei aber Ergebnis massiver staatlicher Subventionen.
Seine Förderung nach lebensauskömmlichen Löhnen erhebe er gerade auch am Vortag des Internationalen Frauentages mit Blick auf den hohen Anteil weiblicher Beschäftigter in der Branche. Statistisch sei man in der Bundesrepublik insgesamt noch weit entfernt von dem Ziel Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. "Auch vor diesem Hintergrund kommt der Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn für alle Branchen große Bedeutung zu," betonte Lemme abschliessend.
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