Die Sommertour des Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, Uwe Höhn, erreichte am 23. August den Wahlkreis von Steffen-Claudio Lemme. Besuchsziele waren die Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgut GmbH in Buttelstedt und die Agrargenossenschaft in Weißensee. Beide Politiker ließen sich in Begleitung von Vertretern der regionalen SPD-Gliederungen von dem Geschäftsführer bzw. Vorstandsvorsitzenden die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Unternehmens in eindrucksvollen Vorträgen erläutern.
Der Geschäftsführer des Versuchsguts, Herr Zacher, präsentierte das Leistungsspektrum seines Teams. Aufgabe sei eine unterstützende Begleitung der landwirtschaftlichen Betriebe Thüringens vor dem Hintergrund der Globalisierung, einer immer komplexer werdenden EU-Agrarpolitik und eines geschärften Umweltbewusstseins. Gemeinsam mit der Thüringer Anstalt für Landwirtschaft wolle man unter repräsentativen Thüringer Bedingungen landwirtschaftliche Forschung mit Erprobung und Anwendung in der Praxis verbinden. Dieses bundes- und europaweit beispielhafte Vorgehen liefere wertvolle Erkenntnisse, die der leistungsfähigen und innovativen Thüringer Landwirtschaft zu Gute kämen.
Der Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft Weißensee, Herr Paffen, verdeutlichte die Vorteile eines landwirtschaftlichen Großbetriebs. Seine Genossenschaft bewirtschafte rund 5000 ha, auf denen Getreide und Mais angebaut werde. Dabei komme modernste landwirtschaftliche Gerätetechnik zum Einsatz. Diese Technik ermögliche auf Grund der Größe der Maschinen und der Exaktheit ihres Einsatzes eine optimal bodenschonende Flächenbewirtschaftung. Hierdurch würde im besonderen Maße der umweltpolitischen Verantwortung der Landwirtschaft entsprochen. Die Anschaffung der Technik sei allerdings ein finanzieller Kraftakt, der nur von großen, wirtschaftlich leistungsfähigen Betrieben bewältigt werden könne. Paffen, der sich bundesweit agrarpolitisch engagiert, machte an einigen Beispielen auch unmissverständlich deutlich, dass einige rechtliche Vorgaben – insbesondere der EU – das Arbeiten der Landwirte teils erheblich erschweren würden. Ein Beispiel hierfür seien die Restriktionen bei der Bekämpfung der Mäuseplage.
Eine ebenfalls eindrucksvolle Betriebsbesichtigung, bei der Lemme eine Mitfahrt auf einem der „Riesengeräte“ ermöglicht wurde, rundete diesen Termin ab. Im Anschluss waren sich Höhn und Lemme einig, an diesem Tag hervorragende Beweise für das „hohe Leistungsniveau der Landwirtschaft in Thüringen“ erhalten zu haben. In der folgenden Fraktion-vor-Ort-Veranstaltung kamen eine Reihe anderer landespolitischer Themenfelder zur Sprache. In seinem Impulsreferat zog Höhn eine positive Leistungsbilanz der sozialdemokratischen Regierungsbeteiligung der letzten zweieinhalb Jahre. Dabei gab er allerdings auch zu erkennen, dass noch nicht alle zu Beginn der Koalition gesetzten Ziele verwirklicht werden konnten. Das Ringen mit dem Koalitionspartner gestalte sich immer öfter äußerst schwierig. In der anschließenden Diskussion wurden unter anderem die mangelhafte Finanzausstattung der Kommunen, die Gebiets- und Verwaltungsreform sowie die Aufklärung der Versäumnisse in der Bekämpfung des Rechtsterrorismus angesprochen.
