SPD Bürger-Dialog „Gesundheit für alle?“

Chrsitoph Matschie, Rene Lindenberg, SCL, Dr. Ralph Walther

Im voll besetzten Rathaussaal in Sondershausen diskutierten Christoph Matschie, Steffen-Claudio Lemme und Dr. Ralph Walther,  Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Thüringen e.V. mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu Thema „Gesundheit für alle?“, welches unterschiedliche Fragestellungen aufwarf.

 

  • Wie sieht eine gerechtes Gesundheitssystem aus?
  • Können wir uns Gesundheit langfristig noch leisten?
  • Können wir auch in Zukunft eine gute Versorgung für alle unabhängig von Versicherung und Wohnort sichern?


Lemme stellte das Konzept der Bürgerversicherung vor. Alle leisten ihren Beitrag, auch Menschen mit hohem Einkommen oder Vermögen. Lemme: „Wir plädieren dafür, dass die Aufteilung und dementsprechende Versorgung der Patienten nach „privat“ und „gesetzlich“ gestoppt wird. Trotzdem soll das hohe medizinische Versorgungsniveau gehalten werden – für alle.“ Die Bürgerversicherung verspricht mehr Solidarität. Wer Hilfe braucht, muss sie auch bekommen, unabhängig vom Einkommen oder Wohnort. Die Beiträge der Versicherten müssen verantwortungsvoll eingesetzt werden. Deshalb soll das Gesundheitssystem das leisten, was wirklich sinnvoll und notwendig ist.


Unter anderem wurde auch über den zunehmenden Ärztemangel auf dem Land diskutiert, der auch den Kyffhäuserkreis betrifft. Christoph Matschie stellte hierzu fest, dass man den Absolventen eines Medizinstudiums kaum vorschreiben könne, wo sie sich niederlassen. Man habe schließlich die freie Berufswahl und auch keinen Einfluss auf den Ort der Tätigkeit nach der Ausbildung. „Der zunehmende Ärztemangel auf dem Land stellt uns vor neue Herausforderungen. Es muss uns ein besonderes Anliegen sein, die hausärztliche Versorgung auf dem Land langfristig gesichert zu wissen“, so Lemme. Es geht letztlich auch um Attraktivitässteigerung der ländlichen Region, um also junge Mediziner als Landarzt zu gewinnen.


Matschie und Lemme hielten abschließend fest: „Wir wollen eine gute und verlässliche Versorgung, keine 2 Klassen Medizin, sondern  ein System, in das alle gemeinsam zahlen. Wir wollen das Gesundheits- und Pflegesystem so weiterentwickeln, dass es sozial gerecht ist – und bezahlbar bleibt. Mehr Vorbeugung, damit noch viel mehr Menschen gesund älter werden können. Auf den Punkt gebracht:  Gesundheit für alle, ein gerechtes Gesundheitssystem und einen effektiven Verbraucherschutz!“