Schülerwettbewerb „Klasse gegen Rechtsextremismus“

Jörg Geibert, Hartmut Kaczmarek, Benedikt Otto, Marco Eberl, Torsten Wolf, Steffen-Claudio Lemme, Prof. Dr.-Ing. Karl Beucke (v.l.n.r.)

Die Gewinner des Schülerwettbewerbes „Klasse gegen Rechtsextremismus“ stehen fest. Der mit 2.000 Euro dotierte 1. Platz ging an die 9. und 11. Klasse des Königin-Luise-Gymnasiums in Erfurt, erklärte Thüringens Innenminister Jörg Geibert am Donnerstag (12. Juli 2012). Die Plätze 2 und 3 erhielten die Projekte der Klasse 11 des Erfurter Ratsgymnasiums und der Klasse 10a des Weimarer Goethegymnasiums. Sie erhalten 1.500 bzw. 1.000 Euro. Einen Sonderpreis erkannte die Jury der Pestalozzischule in Eisenach zu. Die Ehrung der Preisträger findet am Donnerstag, 19. Juli 2012, 13.30 Uhr, im Thüringer Landtag statt.

 

Minister Geibert hatte den Wettbewerb im Januar als Reaktion auf die Verbrechensserie des „Zwickauer Trios“ initiiert. Mit dem Ausscheid sollten Kinder und Jugendliche ermuntert werden, sich in eigenen Projekten mit dem Rechtsextremismus zu beschäftigen. „Ich bin beeindruckt, wie kreativ sich die Schüler mit dem schwierigen Thema auseinandergesetzt haben. Die Bandbreite reichte vom Theaterprojekt über eine Internetpräsentation bis hin zu einem Radiointerview“, erklärte Geibert und fügte hinzu: „Ich danke allen beteiligten Schulen für ihr Engagement.“ Zugleich kündigte der Minister an, im kommenden Schuljahr erneut einen Schülerwettbewerb auszuloben. Thema soll dann die Integration von Einwanderern sein. Die Schüler der 9. und 11. Klasse des Königin-Luise-Gymnasiums in Erfurt haben gemeinsam mit dem Erinnerungsort Topf & Söhne und Radio F.R.E.I. ein Radioprojekt „Lebendige Erinnerung“ erarbeitet. Sie schildern ihre Eindrücke vom Erinnerungsort und haben Gespräche mit Überlebenden der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald geführt. Zudem recherchierten sie die Entwicklung des Ingenieurs Kurt Prüfer zum Konstrukteur der Verbrennungsöfen von Auschwitz und Buchenwald.

 

„Streit um eine Ausstellung“ nannten die Schüler der 11. Klasse des Ratsgymnasiums Erfurt ihr Projekt. Anlass hierfür war die Eröffnung der Ausstellung des Thüringer Verfassungsschutzes „Feinde der Demokratie – Politischer Extremismus in Thüringen“ am 16. April 2012 im Ratsgymnasium. „Weimar zeigt Farbe“ war das Motto der Klasse 10a des Goethegymnasiums in Weimar. Die Schüler gestalteten Taschen und verkauften diese in ihrer Schule und im Stadtgebiet und haben so die Diskussion um den Rechtsextremismus angeregt. Die von der Eisenacher Pestalozzischule dokumentierte Rückschau auf einen Besuch des Konzentrationslagers Buchenwald im April 2011 wurde von der Jury mit einem Sonderpreis bedacht. Eine Anerkennung für ihre Teilnahme in Höhe von 250 Euro erhalten das Karl-Theodor-Liebegymnasium und die Europaschule Ostschule in Gera sowie das Elisabethgymnasium in Eisenach.

 

Der sechsköpfigen Jury gehörten Prof. Dr. Karl Beucke (Rektor der Bauhaus-Universität Weimar), Torsten Wolf (Landesgeschäftsstelle der GEW Thüringen), Benedikt Otto (MDR Landesfunkhaus Thüringen), Hartmut Kaczmarek (Thüringische Landeszeitung TLZ), Marco Eberl (Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland) sowie der SPD-Bundestagsabgeordnete Steffen-Claudio Lemme (Mobile Beratungsstelle in Thüringen - Mobit) an.