Minijobs reformieren, sichere Arbeitsplätze schaffen!

SCL auf der Fraktionsebene des Bundestages

Lemme zur Vorstellung des Programms des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zur Verbesserung von kleinen Arbeitsverhältnissen:

 

„Minijobs gewinnen in den Beschäftigungsstrategien der Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Vor allem im Einzelhandel sind kaum noch reguläre Arbeitsplätze anzutreffen. Immer mehr Aushilfen werden in Kleinstarbeitsverhältnissen – sog. Minijobs beschäftigt. Das ist ein zunehmend ernsthaftes Problem. Unternehmer nutzen die Niedriglohnjobs gezielt um tarifliche und gesetzliche Standards zu umgehen und damit die Arbeitskosten zu senken. Mehr als 80 Prozent aller Minijobberinnen und Minijobber arbeiten für einen Lohn unter 8,50 Euro, manche sogar für weniger als fünf Euro pro Stunde. Hinzu kommen oftmals unbezahlte Überstunden und die Vorenthaltung von Leistungen, wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie bezahlten Erholungsurlaub. Das ist verheerend.

 

In Thüringen sitzen nach Angaben der Bundesagentur im Juni 2011 circa 122.000 Beschäftigte in der Minijob Falle. Dem gegenüber stehen 752.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Das bedeutet auf 100 sozialversicherungspflichtige Stellen kommen bereits jetzt 16 geringfügige Arbeitsverhältnisse. Diese Zahl ist alarmierend hoch und spiegelt sich auch im Weimarer Land wieder. Gerade ältere Arbeitnehmer sind betroffen. So liegt die Verteilung der Mini-Jobs im Weimarer Land mit 36 Prozent bei über 50-jährigen deutlich über dem Bundesdurchschnitt, der bei 25 Prozent liegt. Dieser Weg der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse bei den älteren Bürgerinnen und Bürgern ist die Fahrkarte in die Altersarmut!

 

Dem muss mit einer konsequenten Reform ein Riegel vorgeschoben werden. Als Gewerkschafter unterstütze ich hier eindringlich die Vorschläge des DGB, der die Gleichbehandlung aller Arbeitsverhältnisse fordert. Geringfügig entlohnte Beschäftigung soll in echte Teilzeit umgewandelt werden. Der DGB schlägt eine Gleitzone ab dem ersten Euro bis 800 Euro vor, bei dem Arbeitgeber insbesondere im unteren Einkommensbereich den Großteil der Sozialabgaben allein tragen.

 

Weiterhin ist es erforderlich, dass endlich ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro eingeführt wird, um das Lohndumping gerade im Bereich der Minijobs einzudämmen.“