Menschen mit HIV/AIDS bedürfen weiterer Unterstützung

Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Hierzu bemerkt Steffen-Claudio Lemme:

 

„Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland erreichte im Jahr 2006 einen Höchststand. Seitdem sinkt die Zahl erfreulicher Weise wieder. Das ist der Erfolg jahrelanger Aufklärungs- und Präventionsarbeit und auch ein Erfolg der AIDS-Selbsthilfe. HIV/AIDS hat im Laufe der letzten rund dreißig Jahre in Deutschland sein Antlitz verändert. Aus einer unmittelbar tödlichen Krankheit ist heute eine schwere chronische Erkrankung geworden, mit der die Betroffenen mit der richtigen medikamentösen Behandlung lange leben können.

 

Auf dieser guten Nachricht dürfen wir uns aber nicht ausruhen. Dass die Bundesregierung die Haushaltsmittel für die HIV/AIDS-Aufklärung und Bekämpfung kürzt, ist daher nur schwer nachvollziehbar. HIV/AIDS ist nicht heilbar, Infektionen aber sind vermeidbar - hierzu muss weiter Aufklärungsarbeit geben.

 

Heute leben rund 70.000 Menschen in Deutschland mit HIV/AIDS. So fortschrittlich Deutschland bei Aufklärung und Behandlung ist, so ist doch bei der Integration von Menschen mit HIV/AIDS in der Arbeitswelt und in unserer Gesellschaft noch viel zu tun. HIV/AIDS darf kein Grund für Diskriminierung, Ausgrenzung oder Kündigung sein. Ich fordere daher die Bundesregierung ausdrücklich auf,

 

  1. nicht bei HIV/AIDS-Aufklärung und Bekämpfung zu sparen;
  2. im Rahmen eines Präventionsgesetzes die HIV/AIDS-Prävention zu stärken;
  3. gemeinsam den Betroffenengruppen die Strategien zur HIV/AIDS-Aufklärung und Bekämpfung weiter zu entwickeln;
  4. sowie die gesellschaftliche Integration von Menschen mit HIV/AIDS zu fördern und die rechtlichen Rahmenbedingungen für ein diskriminierungsfreies
         Arbeitsleben mit HIV/AIDS zu schaffen.“