Lemme begrüßt Neuauflage des Modellprojekts AGnES 2 in Brandenburg

Modernes Blutdruckmessgerät

„AGnES ist eines jener Modellprojekte, die deutlich machen, dass Versorgungsansätze, die sich bereits in der Vergangenheit bewährt haben, auch heute greifen. Die vom demographischen Wandel und von Abwanderung besonderes betroffenen ostdeutschen Länder nehmen beim Thema medizinische Versorgung eine Vorreiterrolle ein. Hier werden bereits heute jene flexiblen Formen der medizinischen Versorgung entwickelt, die morgen womöglich auch in anderen Regionen der Republik benötigt werden.“

 

AGnES (Arztentlastende, Gemeinde-nahe, E-Healthgestützte, Systemische Intervention) bedeutet im Kern die Verlagerung vormals ausschließlich ärztlicher Leistungen auf qualifizierte nichtärztliche Fachkräfte. AGnES bietet damit niedergelassen Ärztinnen und Ärzten eine Möglichkeit zur Entlastung im Praxisalltag. In Gebieten mit drohender Unterversorgung kann das AGnES-Konzept dazu beitragen, dass die Praxen letztlich insgesamt eine höhere Anzahl von Patientinnen und Patienten in einer deutlich größeren Flächenregion aufsuchen und behandeln können. Das Besondere an dem bereits seit 2004 erprobten Modell ist, dass die delegierten ärztlichen Leistungen bei Hausbesuchen in der Häuslichkeit der Patientinnen und Patienten in Abwesenheit der Ärztinnen und Ärzte durchgeführt werden. Entwickelt hat das Modell das Institut für Community Medicine an der Universität Greifswald.

 

„Die aktuelle Neuauflage und damit Weiterführung des Projekts in Brandenburg ist ein ermutigendes und notwendiges Signal, um Versorgungsengpässen exemplarisch wirkungsvoll zu begegnen. Das Modell muss nun auf Basis der Vereinbarung des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen und der Kassenärztliche Bundesvereinigung aus dem März 2009 flächendeckend und da wo notwendig in Deutschland auf den Weg gebracht werden“, so Lemme.